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Gummiradwalze

Unkonventionelle Gedankenansätze ergeben ein richtungweisendes Konzept

Schon beim ersten Ansehen zeigt die GRW –Linie, dass sie im direkten Vergleich das Potential zum neuen Produktleitbild hat. In ihr verbindet sich ein ebenso unkonventionelles wie innovatives Konzept mit der konstruktiv konsequenten Umsetzung. So bricht die GRW -Linie funktionell und in ihrem Design komplett mit dem Bild, das man bislang von einer Gummiradwalze als Baumaschine traditioneller Bauart hatte.

Neue konstruktive Ansätze verbessern die Übersichtlichkeit erheblich

Bei den gängigen Gummiradwalzen liegen Fahrerstand und Kabine hinter der Maschinenmitte, bei der neuen GRW-Linie der HAMM AG liegen sie davor. Damit auch vor dem Motor, der – im Rücken des Fahrers – die Sichtverhältnisse nicht mehr einschränkt. Den Platz vor der Kabine nimmt jetzt der Kunststoffwassertank ein, der durch seine Möglichkeiten der Ausformung optimale Sichtverhältnisse nach vorne gewährleistet, egal aus welcher Sitzposition. Der Fahrersitz in der Panoramakabine (mit integriertem Rops) ist mit Konsole seitlich zu den Maschinenaussenkanten verschiebbar und drehbar angeordnet, wo bislang teils zwei Fahrerplätze den begehbaren Raum in der Kabine stark einschränkten. Bedien- und Anzeigenelemente sind an der Konsole platziert und damit immer optimal im Blickfeld des Fahrers. Der Einstieg in die Kabine ist beidseitig möglich.

Der Verbesserung der Sichtverhältnisse kommt ein weiterer innovativer Lösungsansatz entgegen. Zum Niveauausgleich der vorderen Radaufhängung mit Lenkung werden nicht mehr die nach oben aus dem Rahmen in das Sichtfeld hineinragenden Hydraulikzylinder verbaut, sondern alternativ zwei Radschwingen zwischen den vorderen Radpaaren (vergleichbar mit der Vorderradschwinge eines Motorrollers verbraucht sie sehr wenig Bauraum).

Zusätzliches Optimierungspotential für die außergewöhnlichen Sichtverhältnisse ließ sich in der großzügigen Rundum Verglasung der Kabine finden, die gleichzeitig tiefer im Rahmen liegt. Die Walze ist damit eine der niedrigsten ihrer Bauart, mit erheblichen Vorteilen für den Transport der Maschine.

Ein asymmetrischer Rahmenaufbau mit Sichtkanälen rückt die Räder der kompakten und wendigen Maschine erstmalig ins Blickfeld des Fahrers

Bei einer Gummiradwalze liegen der vordere- und hintere Radsatz (jeweils auf einer Seite verdeckt unter dem Rahmen) innerhalb der Rahmenkontur, bedingt durch den zur vollflächigen Verdichtung notwendigen Spurversatz zueinander. Diese asymmetrische Anordnung ist in der Vergangenheit bauart- und funktionsbedingt für die letztlich insgesamt schlechte Einsehbarkeit der Radsätze einer Gummiradwalze verantwortlich.

Im Gegensatz dazu ist bei der neuen GRW -Linie der ganze Maschinenrahmen asymmetrisch aufgebaut. So erzeugt er eine für die Sichtverhältnisse sehr vorteilhafte Symmetrie zu den Radsätzen, die damit für den Fahrer erstmalig an allen Außenflanken einsehbar sind.

Eine weitere, wesentliche Verbesserung der Sicht auf die Radsätze bieten Sichtkanäle im Rahmenaufbau (für Nachteinsätze zusätzlich ausgeleuchtet). Der Fahrer kann jetzt auch die Laufflächen der jeweils äußeren Räder der Radsätze einsehen. Erstmals ist er in der Lage durch einfachen Blickkontakt zu erkennen, ob die Radsätze im Betrieb ausreichend mit Wasser benetzt sind.

Das Gesamtpaket an Maßnahmen macht die neue GRW -Linie nicht nur herausragend übersichtlich sondern es lässt sie auch optisch äußerst kompakt erscheinen. Im Betrieb zeigen sich die Maschinen auch in der höchsten Gewichtsstufe als äußerst wendig und hervorragend manövrierfähig.

Kabinenaufstiege mit Zusatzfunktion bieten mehr Sicherheit – sogar nach Abschluss der Wartungsarbeiten

Um das Maximum an Ballastraum zur Verfügung zu stellen, sind beide Kabinenaufstiege so anscharniert, dass sie nach hinten geklappt und gleichzeitig einen sicheren Aufstieg zur Wartungsplattform neben dem Motorraum darstellen. Als Kabinenaufstiege sind sie in die Außenkontur integriert, als Wartungsaufstiege liegen sie an der Außenkontur an. Als optische Störkontur wird nach den Wartungsarbeiten nicht vergessen, sie wieder unter die Kabine zu schwenken. Zusätzliche Aufstiege werden so eingespart.

Einsatzoptimierung durch variable Ballastierung, sogar vor Ort

Zwischen den Radsätzen bleibt ausreichend Stauraum für Ballast. Hier ermöglicht der nach unten offene Fächerrahmen mit Einschüben die individuelle Ballastierung mit unterschiedlichen Medien. Die GRW ist so problemlos von 10 auf 28 Tonnen Gesamtgewicht ballastierbar und deckt damit alle Einsatzoptionen ab. Die Art der Umsetzung reduziert den Ballastierungsaufwand drastisch: nachdem die Abdeckbleche der Seitenwangen ohne großen Aufwand demontiert sind, werden die Ballastplatten bequem durch den unten offenen Rahmen mit Hilfe einer Staplergabel eingeschoben bzw. herausgehoben.

Der asymmetrische Rahmenaufbau erzeugt für den Betrachter eine optisch symmetrische Maschine

Für das Maschinendesign ergibt sich bei Betrachtung der neuen GRW -Generation jetzt aus unterschiedlichen Blickwinkeln ein überraschender Effekt. Der asymmetrische Rahmen der GRW erzeugt den Eindruck einer vermeintlich symmetrischen Maschine, da die bisher deutlich erkennbare asymmetrische Anordnung der Radsätze durch das innovative Rahmenkonzept optisch aufgehoben wird.

Motorhaube
Bedienpanel der GRW

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